1970 veröffentlichte Heinz Fahrner einen Fachartikel über die Wirkungen des Heilfastens bei Herzerkrankungen. Er selber war Schüler von Otto Buchinger, dem Begründer der bekannten Buchinger-Fastentherapie, und konnte deshalb weitreichende Studien an Patienten durchführen und auswerten. Fahrner belegte, dass vorbeugendes Fasten in Verbindung mit Sport und Konditionstraining sehr wirkungsvoll vor nachlassender Herzleistung, Verhärtung der Blutgefäße, Infarkten und Rhythmusstörungen schützen kann (vgl. Fahrner H.A.: Indikationen und Gegenindikationen der Fastentherapie bei Koronarsklerose; Therapiewoche 6/20; 1970; S. 240).
Auch nach Ausbruch von Herz- und Blutkreislauferkrankungen ist eine Fastentherapie möglich, sie sollte aber umso schonender und kürzer sein, je weiter fortgeschritten die Symptome, vor allem die Verkalkung der Herzkranzgefäße, sind. So raten Fachleute den betroffenen Patienten eindringlich, nicht gänzlich auf Nahrung zu verzichten, sondern den Körper ausreichend mit Gemüsebrühe, Obstsaft, Buttermilch, Getreideschleim und Honig zu versorgen. Außerdem ist es ratsam, nicht direkt mit der Fastenkur zu beginnen, sondern den Körper etwa eine Woche lang mit einer Vollwertdiät an die veränderte Nahrungsaufnahme zu gewöhnen.
Einen direkten Einstieg ins Fasten trotz fortgeschrittener Probleme an den Herzkranzgefäßen beschreiben die Fachärzte übereinstimmend als zu riskant (vgl. Kuhn Ch.: Fasten – eine ganzheitliche Therapie bei kardiovaskulären Risikofaktoren und Krankheiten; Z. Allg. Med. 63; 1987; S. 437-440; Van Itally Th.: Cardiac Dysfunction in obese Dieters: a potentially lethal complication of rapid, massive weight-loss; Amer. J. clin. Nutr. 39; 1984, S. 695).
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Die richtige Methode wählen
Heilfasten ist mehr als nur das einfache Weglassen von Nahrung. Methoden wie das intermittierende Fasten beschränken den Verzicht auf einzelne Tage, die nach einem festgelegten Plan zwischendurch eingelegt werden. Dies ist gerade für Herz-Patienten wesentlich schonender, immer natürlich in Absprache mit dem Therapeuten. Die Fasting Mimicking Diet oder FMD (Fasten-imitierende Diät) besteht aus einer Kalorien-Reduktion für nur 5 Tage im Monat. 1 Tag lang sollen nur 1090 Kcal aufgenommen werden, dann 4 Tage lang lediglich 725 Kcal. Für den Rest des Monats darf der Kurende so essen, wie er es immer gewohnt war.
Diese FMD nach Valter Longo erwies sich im Test an Gesunden als erfolgreich. Die Teilnehmer einer Studie nahmen an Körpergewicht ab und auch der Bauchumfang und der BMI verringerten sich. Zudem hatte die Diät einen blutdrucksenkenden Effekt und auch die Konzentration des krebsfördernden Insulin-like Growth Factor 1 (IGF 1) ging zurück. Die LDL-Cholesterine und die Trigliceride konnten mit der FMD ebenfalls gesenkt werden, und zwar bei den Probanden, die vor Studien-beginn zu hohe Fettwerte hatten (vergl: Fasting-mimicking diet and markers/risk factors for aging, diabetes, cancer, and cardiovascular disease, Min Wei et al., Science Translational Medicine 15 Feb 2017:
Vol. 9, Issue 3). Ob und inwieweit dieses vorsichtige „Scheinfasten“ für Herz-Patienten geeignet ist, muss noch genau geklärt werden.
Bei Herzrhythmusstörungen unter Anleitung fasten
Herzrhythmusstörungen lassen sich in verschiedene Schweregrade einteilen. Fällt die Erregungsleiter des Herzens teilweise oder vollständig aus (AV-Block II beziehungsweise AV-Block III), so sollten die Betroffenen von einer Fastenkur absehen oder nur unter ärztlicher Aufsicht eine stufenweise Therapie mit vorangestellter Diät in Erwägung ziehen. Bei Patienten mit Vorhofflimmern (AV-Block I) ohne weitere Kreislaufprobleme oder Komplikationen, die aber gleichzeitig unter Fettleibigkeit, Bluthochdruck oder erhöhten Blutfettwerten leiden, kann das Buchinger-Fasten hingegen sehr schnell zu einer enormen Verbesserung führen. Die Einnahme von den Mineralstoffen Kalium und Magnesium während des Fastens verhindert oder reduziert dabei die teilweise vorübergehenden gehäuften Herzrhythmusstörungen, die in der Therapie auftreten können.
Beim Fasten gilt: Bewegung ja, Leistungssport nein
Körperlich anstrengende Übungen während der Fastenkur und darüber hinaus sollten genau an den Gesundheitszustand angepasst sein. So gibt es Herz-Kreislauf-Patienten, die sich sportlich absolut überfordern. Andere wiederum sind so ängstlich, dass sie sich viel zu wenig bewegen. In beiden Fällen hat sich autogenes Training bewährt, das entspannt und Stress abbaut. Arm- und Fußbäder wirken sich ebenfalls positiv auf das Befinden der Betroffenen aus.
Sehr häufig überschneiden sich bei den Patienten verschiedene Symptome. So hängen körperlicher Stress, Fettleibigkeit, Bluthochdruck und Herzmuskelschwäche meist eng zusammen. Beim Fasten bemerken viele Betroffene direkt einen positiven Effekt, der sich aus der gesteigerten Herzleistung ergibt. Da die Patienten die Risiken, die mit einem Fasten verbunden sind, oft nicht selber einschätzen können, ist es ratsam, sich in einer Fastenklinik von ausgebildeten Ärzten und Fachkräften beraten zu lassen.
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