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Eine häufig gestellte Frage in der Praxis ist, ob man auch alleine fasten bzw. zu Hause fasten könne…

Nun: ein wesentlich positiver Effekt ist, dass Sie in ihrer gewohnten Umgebung sind; sie könnten jederzeit abbrechen, wenn Sie wollten. Dies vermittelt meist ein Gefühl der Unabhängigkeit, was wiederum dazu führt, leichter durchzuhalten.

Fasten stärkt das Immunsystem und die Widerstandskraft bringt Ruhe für Darm und Verdauung. Stauungen in den Lymph-Gefäßen lösen sich und der Durchfluss wird verbessert. Dadurch werden alle Gewebe entlastet, weil schädliche Ansammlungen beseitigt werden. Sichtbares Zeichen dafür ist beispielsweise die Verbesserung einer Cellulite. Daran ist auch erkennbar, dass sich der Prozess der Alterung verlangsamt.

Stoffwechselerkrankungen, die auf eine falsche Ernährung zurückzuführen sind, erfahren eine spürbare Linderung.

Beim Fasten wird die Durchblutung verbessert, dies sorgt unter anderem auch für eine Entlastung des Herzens.

Die Gesamtheit dieser Wirkungen verbessert auch die seelische Verfassung. Während des Fastens kommt eine Euphorie auf, die zu einer optimistischen Grundhaltung führt und so die Leistungsfähigkeit steigert. Aber wundern Sie sich nicht, wenn sich diese Gefühle bei Ihnen nicht einstellen. Nach meiner Erfahrung sind die meisten Menschen heute so „belastet“, dass diese mit Entgiftungssymptomen und Umstellungsproblemen in den Vollfastenstoffwechsel zu tun haben. Daher ist die richtige Fastenstrategie ja so wichtig.

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Wichtig: Vornahme und Umsetzung

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Es ist eine Erfahrung, anspruchsvolle persönliche Ziele in die Tat umzusetzen zu können. Das ist die beste Motivation, das Heilfasten als Startpunkt in eine neue Lebensführung aufzufassen.

Unser Körper muss, bzw. sollte das ganze Jahr allen täglichen Anforderungen gewachsen sein und jedermann erwartet, dass immer alles funktioniert.

Die Sauerstoffversorgung aller Organe wird erhöht, dadurch passt in die Lungen „mehr Luft“.

Die Sache mit dem Abnehmen

Heilfasten ist weniger zur Gewichtsabnahme gedacht als ein natürliches Heilverfahren zur Schonung und Regenerierung fast aller Organe.

Trotzdem können Übergewichtige von der Reduktion überflüssiger Pfunde profitieren.

Während des Heilfastens passt sich der Stoffwechsel an die veränderte Situation an. Im Laufe der ersten Tage ist die Leberstärke (Glykogen) verbraucht und der Körper beginnt mit der Verstoffwechselung von Eiweiß (Protein).

Daraus kann der Organismus die Kohlenhydrate gewinnen, an denen nun Mangel herrscht. Diese Phase ist aber schnell überwunden und jetzt beginnt der Körper, von den Fettreserven zu zehren. Das ist auch der Zeitpunkt, ab dem Sie kaum noch Hunger verspüren.

Und so gehen Sie beim Heilfasten zu Hause vor:

Bereiten Sie den Körper mit einem Entlastungstag vor, an dem Sie Ihre Nahrungsaufnahme reduzieren.

Essen Sie nur ein bestimmtes „leichtes Lebensmittel“ zu jeder Mahlzeit. Dies kann frisches Obst oder Gemüse oder auch einfacher Reis sein. Zur Verbesserung der Verdauung nehmen Sie zum Frühstück zwei Teelöffel Flohsamenschalen zu sich. Trinken Sie reichlich dazu!

Am zweiten oder dritten Tag beginnt das eigentliche Heilfasten. Dazu ist auch eine Darmreinigung erforderlich, die am besten mit einem Einlauf geschieht. Sie verwenden dabei einen halben bis einen Liter handwarmes Wasser mit Zusätzen schonender Pflanzentees (z.B. Kamille). Die Sache mit dem Einlauf wird immer wieder gerne diskutiert. Aber ich persönlich halte sehr viel davon.

Was wir auch brauchen ist ein „Abführen von oben“. Was häufig pauschal empfohlen wird: „Trinken Sie 1 Liter Wasser mit 50 Gramm Glaubersalz. Die abführende Wirkung wird nicht lange auf sich warten lassen.“ Das Problem vieler Fastenwilligen: Das ist für manche zu viel und bei manchen tut sich gar nichts. In meinem Fastenbuch gehe ich genauer darauf ein. Ich habe da eine Formel entwickelt, die bei der Bestimmung der Dosis mehr als hilfreich ist.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Trinken

Vormittags nehmen Sie 2 Tassen Kräutertees zu sich und vergessen Sie nicht die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme von bis zu 2 Litern Wasser pro Tag. Aber auch hier ist mir das zu pauschal.

Am Nachmittag trinken Sie eine Tasse selbst gekochte Gemüsebrühe ohne Salz oder einfachen Gemüsesaft, den Sie mit etwas Wasser verdünnen. Vermeiden Sie bitte Obstsäfte wegen des hohen Gehaltes an Fruchtzucker!

Sinnvoll ist es auch, zwischen den Mahlzeiten viel ungesüßten Tee und viel Wasser zu trinken. Pflicht ist auch eine Tasse Tee vom Tausendgüldenkraut pro Tag.

Am Anfang der Heilfastenkur sollten Sie sich Ruhe gönnen, aber gemäßigte Bewegung an frischer Luft durchaus nachgehen. Zunehmend können Sie dann zu lockeren Sportarten übergehen.

Während der Mittagsruhe empfiehlt sich ein heißer Leberwickel. Die Entschlackung des Mundraumes fördern Sie mit einer Ölziehkur, die Sie durchführen, bevor Sie sich die Zähne putzen. Bürsten Sie abends Ihren ganzen Körper trocken ab. Dadurch intensivieren Sie die Durchblutung der Haut.

Wie lange?

Das Heilfasten zu Hause soll nach den Empfehlungen der meisten Fastenleiter höchstens eine Woche ununterbrochen angewendet werden.

Fastenbrechen

Bei längerem Fasten ein Fastenbrechen unbedingt erforderlich! Das Fastenbrechen besteht aber niemals aus üppigen Mahlzeiten. Ratsam sind zwei Tage, an denen bewusst und gezielt Nahrung aufgenommen wird.

Der Speiseplan beinhaltet dann ein Stück Obst, das entweder gedünstet oder gerieben wird. Jeder Bissen soll bewusst und mindestens 30 Mal gekaut werden. Das Mittagessen besteht aus einem Teller Gemüsesuppe, die auch eine einfache Kartoffelsuppe sein kann. Zum Abendessen gibt es dann gedünstetes Gemüse mit zerkleinerten Leinsamen.

In einer Klinik fühlt man sich oft gezwungen, zu Hause sind Sie frei, und bei Hungergefühlen (in der Regel nur in den ersten 2-3 Tagen), können Sie sich z.B. durch Sport ablenken.

Wenn Sie zu Hause fasten, ist es empfehlenswert, sich vorher mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker abzusprechen. Das gilt besonders bei Menschen, die unter Stoffwechselkrankheiten leiden. Auf keinen Fall sollten Diabetiker auf eigene Faust fasten.

Zudem sollten Sie den Beginn, wenn möglich, in den Urlaub oder Wochenende verlegen, da die körperliche Leistungsfähigkeit am Anfang etwas herabgesetzt ist…

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Beitragsbild: 123rf.com – leysaw

Otto Buchinger, der bekannte Fastenarzt, wurde einst wegen einer resistenten Infekt-Polyarthritis als dienstunfähig aus dem Militär entlassen. Mit einem 18-tägigen Wasserfasten konnte er diese rheumatische Gelenkerkrankung jedoch vollkommen ausheilen.

Auch andere Fastenärzte berichten von ihren Erfahrungen und Beobachtungen, dass richtig angewandte Fastenbehandlung den gesamten Organismus und so auch die Immunität positiv beeinflusst.

Gesunde Menschen verfügen über eine normal funktionierende Immunität. Ob diese Immunität im Gleichgewicht bleibt, hängt vor allem ab von der normalen Funktion bestimmter Zellen (z.B. der Lymphozyten), von der Intensität, Häufigkeit und Dauer der von außen eindringenden Angriffe und von der membranösen Zellhormonregulation.

Leider gibt es nur wenige Studien, die den Einfluss des Fastens auf das Immunsystem genau untersuchen und belegen, und wenn, dann sind die erfassten Daten oft sehr mangelhaft und nur schwer vergleichbar. Dennoch konnte man herausfinden, dass einige Wirkungen des Fastens direkten Einfluss auf das Immunsystem haben.

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Fastenwirkungen, die das Immunsystem beeinflussen:

Stilllegung des Magen-Darm-Trakts: Die ca. 200 m2 Darmoberfläche bieten im menschlichen Körper die weitaus größte Angriffsfläche für infektiöse Eindringlinge (im Vergleich dazu: Lunge 40 m2, Haut 2 m2). 80 Prozent unseres Immunsystems befinden sich im Darm, und die meisten Antigene treffen durch die Ernährung auf den Organismus. Daher wird das Immunsystem durch das Fasten ganz erheblich entlastet.

Eiweißabbau: Der allgemeine Eiweißabbau zerstört auch diejenigen Eiweiße, die dafür verantwortlich sind, dass Entzündungen im Körper überhaupt erst entstehen können. Über längere Fastenzeiten muss jedoch darauf geachtet werden, dass sich die Verminderung der Eiweißsynthese nicht negativ auswirkt, und eventuell durch Eiweißzugabe während des Fastens ausgleichen.

Entwässerung, Entsalzung, Gewichtsreduktion: Die Gewichtsreduktion entlastet den Körper und das Ausschwemmen von Salzen reinigt Darm und Körper, sodass er gleichzeitig entgiftet wird.

Veränderung im hormonellen Bereich: Das Fasten wirkt sich auch auf die Produktion der Hormone aus (z.B. Insulin, Östrogen, Endorphin). Diese Botenstoffe beeinflussen ihrerseits wieder das Immunsystem.

Psychisch-seelische Veränderungen: Die Tatsache, dass der Fastende während des Fastens ruhiger wird und sich mehr vom Alltagsgeschehen distanziert, und auch das Phänomen, dass der Fastende sich bei längerem Fasten plötzlich trotz des äußerlichen Nahrungsentzugs richtig wohlfühlt und sich als besonders leistungsfähig empfindet, haben positive Auswirkungen auf das Immunsystem.

Wie stark diese Fastenwirkungen die Immunität letztendlich tatsächlich beeinflussen, ist abhängig von der Ausgangslage jedes einzelnen Fastenden (Alter und Geschlecht, übliche Ernährungsgewohnheiten, Einnahme von Medikamenten und Genussgiften, allgemeine psychisch-seelische Konstitution), vom Fastenverlauf (Dauer, Aktivität, Stresseinflüsse, Motivation, Hilfsmethoden und Fastenzusätze, Ausscheidungen) sowie von der Vor- und Nachbereitung des Fastens (stufenweises Herangehen an das Fasten und Umstellung auf gesunde Ernährung nach dem Fasten).

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina